Lehren als Wissensarbeit? Persönliches Wissensmanagement mit Weblogs

نویسنده

  • Gabi Reinmann
چکیده

Fast jedes Buch zum Wissensmanagement beginnt mit einer Skizze der ökonomischen Entwicklung (z.B. North 2005; Probst et al. 2006; Hasler Roumois 2007): Diese erstreckt sich von der Landwirtschaft (primärer Sektor) über die Industrialisierung dank technischer Erfindungen (sekundärer Sektor) zum Anstieg des Dienstleistungsbereichs infolge neuer Transport-, Handelsund Kommunikationsformen (tertiärer Sektor) bis zur Wissensökonomie, die in enger Verbindung zum aktuellen Innovationsschub bei den digitalen Technologien steht. Wissen gilt heute als entscheidender Produktionsund Wettbewerbsfaktor. Produkte, Tätigkeiten und die für die ökonomische Entwicklung wichtigen Erfindungen und deren Folgen werden zunehmend wissensintensiver, immaterieller, damit aber auch weniger sichtbar (Hasler Roumois 2007). Vorhersehbar war diese Entwicklung nicht im Detail, wohl aber in der Tendenz, denn bereits Anfang der 1960er Jahre setzte Fritz Machlup (1962) mit seiner Arbeit „The production and distribution of knowledge in the United States“ wissenschaftlich den ersten Meilenstein für die Wissensökonomie. Wenige Jahre später gab Peter F. Drucker (1968) das Startsignal für das Konzept der Wissensarbeit wie auch für den Ansatz des Wissensmanagements, das erst Mitte der 1990er Jahre seine erste Blüte erleben sollte. Nun ist kaum zu bestreiten, dass Wissen schon immer – auch vor Machlup und Drucker – sowohl für die Ökonomie als auch für die Arbeit eine wichtige Rolle gespielt hat, denn: Jede menschliche Tätigkeit ist in gewisser Weise wissensbasiert, findet sie doch auf der Grundlage von Erfahrung, Kenntnissen und Fähigkeiten statt, was vor allem Skeptiker der neuen „Wissenstrends“ immer wieder betonen. Und doch ist es heute anders: Es geht in der Wissensökonomie nicht um irgendein Wissen, sondern in der Regel um wissenschaftliches, insbesondere technisches Wissen und um Erfahrungswissen von Experten. Nicht alle Tätigen, auch nicht alle klassischen Kopfarbeiter (versus Handarbeiter) sind Wissensarbeitende, sondern nur die, deren Tätigkeiten komplex und wenig planbar sind, immer wieder neue Anforderungen stellen und einen hohen Grad an Informiertheit, Koordination und Kooperation, aber auch Entwicklung und andere kreative Leistungen erfordern (vgl. Hube 2005). In der Wissensarbeit – so Willke (2001) – begreift man Wissen als einen Prozess, der niemals abgeschlossen ist, der kontinuierlich erneuert werden muss, der nicht als Wahrheit, sondern als Ressource gilt und darüber hinaus untrennbar mit dem Nichtwissen verbunden ist. Wissensarbeitende in diesem Sinne kann man nicht einmal ausbilden; Wissensarbeitende leben gewissermaßen vom lebensbegleitenden Lernen. Zusammen mit Kommunikation ist Lernen Teil der Arbeitstätigkeit (Hasler Roumois 2007). Wissensarbeitende brauchen daher nicht nur kontinuierliche Weiterbildungsangebote, sondern

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تاریخ انتشار 2008